Praxis VulpescuFrauenheilkunde
 

Wechseljahre

Das Thema „Wechseljahrsbeschwerden“ und der Umgang damit ist eines der Themen in der Frauenheilkunde, in denen, vor allem durch die Medien verursacht, bei den Patientinnen sehr viel Unsicherheit geschürt wurde.

In der medizinischen Fachwelt herrscht über die allermeisten der Fragen ob und wie eine Hormonersatztherapie notwendig ist und was ihre Risiken und Nutzen sind, weitestgehende Einigkeit.

Die meisten Frauen mit Wechseljahrsbeschwerden – Studien gehen von bis zu 70 % - brauchen keine Hormonersatztherapie.

Beispielsweise hilft regelmäßige körperliche Aktivität (z.B. 3 x pro Woche Nordic Walking), Yoga etc., die Symptome wie Hitzewallungen, Depression und viele andere deutlich zu lindern.

Es gibt aber auch Frauen, die es „besonders hart erwischt“.

In diesen Fällen, wenn die Leistungsfähigkeit und die Lebensqualität deutlich beeinträchtigt sind, kann zu einer Hormonersatztherapie geraten werden.

Aus großen, Jahrzehnte langen Beobachtungsstudien (z.B. WHI oder One-Million-Women Studie etc.) sowie den Behandlungsleitlinien der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe wissen wir, dass die Hormonersatztherapie in Tablettenform, als Pflaster oder als Gel, gewissen „Spielregeln“ unterworfen ist, damit sie sich nicht schädlich auswirkt.

Dazu gehört, dass die Dauer einer Hormonersatztherapie 5 Jahre nicht überschreiten sollte.

Das Brustkrebsrisiko beträgt bei Frauen, die keine Hormonersatztherapie einnehmen, 30 von 10 000 Frauen.

Das Brustkrebsrisiko, bei Frauen mit Hormonersatztherapie, beträgt 38 von 10 000 Frauen.

Das Darmkrebsrisiko wird um 30 % gesenkt.

Die Hormonersatztherapie hat keinen Einfluss auf das Risiko, an anderen, als dem oben genannten Brustkrebs, zu erkranken, wenn Frauen, die die Gebärmutter noch haben, 12 – 14 Tage im Monat ein Gelbkörperhormon zum Östrogen einnehmen.

Nach mehrjährigem Mangel des körpereigenen weiblichen Geschlechtshormons, Östrogen, kommt es häufig zu so genannter Vaginalatrophie. Das bedeutet, dass die Scheide sich trocken anfühlt und es häufiger zu Entzündungen der Scheide und Blase kommen kann.

In diesem Falle kann man durch bestimmte Hormonsalben oder Scheidenzäpfchen, rasche Besserung erzielen.

Diese Präparate enthalten im Gegensatz zu den Hormonersatzpräparaten, die im gesamten Körper wirken, eine chemisch veränderte Form des Östrogens, nämlich das Estriol. Dieses ist außerhalb der Scheide, Blase und den „Bändern“ kaum noch nachweisbar – es wirkt also nur dort, wo es gebraucht wird.

Diese Therapie ist sehr gut verträglich und wird bei Scheidenatrophie, Inkontinenz und Senkung ausdrücklich empfohlen.

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